erlauchter besuch brauchte dem elterlichen zuhause neulich ein geschenk außerordentlicher güte. eine kiste '87er tignanello aus dem hause antinori. ein seltener jahrgang, der in fachkreisen eher als komplettausfall gilt.

ein mischung aus 80 % sangiovese, 15 % cabernet sauvignon und 5 % cabernet franc. bestimmt kein chateau petrus (peh-trüss) aber mit an sicherheit angrenzender wahrscheinlichkeit ein großer hochgenuss. viele hochgradige weine enthalten cabernet franc, château petrus und mouton-rothschild um die beiden wahrscheinlich prominentesten vertreter zu nennen. der eine mit ebenfalls 5, der andere mit 10% c.f., was die traube zu einem grundbaustein würziger reife zu qualifizieren scheint. die trauben werden spät geerntet und nehmen noch schön den altweibersommer mit.
der löwenanteil bei petrus ist allerdings merlot, wohingegen der mouton 77% cabernet sauvignon, 11% merlot und 2% petit verdot enthält. mis en bouteille au château. kost schnellma 2mille die flasche. oder auch 5.

über unsummen für weine zu ganz anderen beträgen:

1987 trat neben besagten reben auch die einheitliche europäische akte in saft, einem vorläufer auf dem weg zur EU. 1992 folgte dann der vertrag von maastricht, wo seither wild dran herumgeschnipselt wird. wenn man auf der politischen bühne seines eigenen landes so gar kein vertrauenerweckendes gesicht ausmachen kann, sollte man sich vielleicht eine etage höher orientieren. gerade den deutschen, die in der eu personenmäßig die mehrheit stellen, sollte doch das EUparlament nicht derart am arsch vorbei gehen, will man meinen. diese zur zeit 732 abgeordneten haben z.b. die hoheit über die vergabe des haushaltsbudgets. da geht es um immerhin 1,045 Prozent des Bruttonationaleinkommens der EU. bei diesem so kläglich anmutenden kuchenstück handelt es sich jedoch um satte 862,4 milliarden piepen, die bis 2013 investiert verbraten vergeben werden wollen.


hier gehts übrigens zum beschwerdefomular des europäischen bürgerbeauftragten.